Physiognomie ist die Kunst, welche aus der äußerlichen Beschaffenheit der Gliedmaßen oder den Lineamenten des Leibes des Menschen dessen Natur und Gemüts-Disposition zu erkennen gibt
(Zedlers Universallexikon 1732-1754)
Die Physiognomie gehörte zum breiten Spektrum des Okkultismus. Man zählte sie neben der Astrologie und Chiromantie zu den mikrokosmischen Künsten.
Der Physiker Lichtenberg war der entschiedenste Gegner der Psysiognomie. Zitat: „Wenn die Psysiognomie das wird, was man von ihr erwartet, so wird man die Kinder aufhängen ehe sie die Taten getan haben, die den Galgen verdienen“. (1777).
Die ganze natürliche Welt besteht aus einem Netz geheimer Korrespondenzen, die man durch Analogieschlüsse aufdecken kann:
Ein Pflanzenblatt von der Form eines Hirschgeweihs ist dem Charakter dieses Tieres verwandt. Menschen, die aussehen wie Esel sind dumm; ochsenähnliche stur, faul und leicht erregbar; löwenähnliche kräftig, großmütig und mutig.
(Johann Baptist della Porta, De Humana Physiognomia, 1650)
Lavaters Evolutionstheorie besagt, “…je spitzer der Profilwinkel, desto vernunftsloser das Geschöpf…”
(Lavater, Physiognomik, Wien, 1829)
W. Blake führte mit dem Landschaftsmaler John Varley spiritistische Sitzungen durch, bei denen “visionäre Porträts” entstanden.
Blake erschien der Geist einer Fliege und während Varley den Geist malte, erzählte die Fliege diese Geschichte:
Alle Fliegen wären von den Seelen besonders blutrünstiger Menschen bewohnt. Daher wären sie von der Vorsehung auf die Größe und dem Aussehen von Insekten beschränkt. Denn hätte er (die Fliege) die Größe eines Pferdes, würde er glatt einen Großteil des Landes entvölkern.
(W. Blake, Geist einer Fliege, 1819)
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