Diener Satans

Bei der Initiationszeremonie, die von Ort zu Ort wechselte und stets ketzerische und obszöne Elemente enthielt, wurde der Hexennovize dem Teufel vorgestellt.
Im 17. Jahrhundert hat der italienische Dämonologe Francesco-Maria Guazzo ein komplexes Ritual beschrieben:

01. Eine gesprochene Absage an den christlichen Glauben.
02. Wiedertaufe in des Teufels Namen, wonach dem Novizen ein neuer Name an Stelle seines Taufnamens gegeben wurde.
03. Symbolische Beseitigung des Taufchrismas (geweihtes, mit Balsam vermischtes Öl) durch die Berührung des Teufels.
04. Absage an Paten und die Zuteilung neuer Paten.
05. Die Übergabe eines Kleidungsstückes an den Teufel als Zeichen der Unterwerfung.
06. Ein dem Teufel geleisteter Treueeid, im magischen Kreis stehend.
07. Eintragung des Namens des Initiierten in das Buch des Todes.
08. Das Versprechen, dem Teufel Kinder zu opfern.
09. Das Versprechen, dem Teufel einen jährlichen Tribut an schwarzfarbigen Gaben zu entrichten.
10. Die Markierung des Initiierten mit dem Teufelsmal – eine seltsam geformte Hautzone, die gefühllos wird.
11. Verschiedene Gelöbnisse eines besonderen Dienstes am Teufel, welche die Vernichtung heiliger Reliquien und die Wahrung der Sabbatgeheimnisse umfasst.

Eine einfache, aber belegte Zeremonie stammt aus dem Jahre 1594. Ein französisches Mädchen legte in ihrem Prozess Zeugnis ab, dass der Teufel nur von ihr forderte, das Kreuzeszeichen mit der linken Hand zu machen.

Quelle:
Jeremy Kingston „Hexen – Zauber und Werk“

Bloggen auf WordPress.com.

Nach oben ↑