Die Hierarchie der Engel

DIE OBERSTE TRIADE
Unmittelbar bei Gott

Der erste Chor: Die Seraphim
Wesen reinen Lichts und reiner Gedanken. Sie sind in der Lage, dem Menschen in materieller Form zu erscheinen. Jesaja beschrieb die Seraphim als „die Brennenden“, die mit ihren Flammen die Sünden verzehren.

Der zweite Chor: Die Cherubim
Im Garten Eden waren die Cherubim als Wächter eingesetzt. Zusammen mit dem Flammenschwert sollen sie den Zugang zum Baum des Lebens bewachen. Die Cherubim sind auch Wagenlenker und Träger von Gottes Thron.

Der dritte Chor: Die Throne
Die Throne (auch bekannt als Thronoi, Ophanim oder Galgallin) sind überaus mysteriös. Sie werden oft als „Räder“ dargestellt. Sie treten meist in Verbindung mit den Cherubim auf.
Die Throne haben die Aufgabe, mit ihren Flügeln Schutzschilde zu bilden, um die niederen Engel vor den verbrennenden Flammen der Seraphim und Cherubim zu schützen.

DIE MITTLERE TRIADE
Göttliches Gleichgewicht

Der vierte Chor: Die Herrschaften
Als Mittler der göttlichen Gnade sind die Herrschaften (auch Kyriores, Hasmallin oder Hamshallin genannt) bekannt. Sie überwachen die himmlische Hierarchie.
Hier sollen auch die „Himmlischen Buchstaben des Heiligen Namens“ (der wahre Name Gottes) aufbewahrt werden. Bekannt sind diese Engel:
Zadkiel [Wohlwollen Gottes]
Yahriel und Muriel [Göttliche Gabe]
Hasmal oder Chasmal [Feuersprechender Engel]

Der fünfte Chor: Die Mächte
Bekannt als Malakim, Dynameis oder Tarshishim vollbringen sie göttliche Wunder und stehen in Kontakt mit „Gläubigen, die für das Gute kämpfen“. Sie werden auch als Gnadenengel bezeichnet.

Der sechste Chor: Die Gewalten
Es soll der erste Chor sein, den Gott erschaffen hatte und sie fungieren als Grenzwächter zwischen der zweiten und dritten Triade. Als Streitmacht des Himmels gegen die Hölle stammen die meisten gefallenen Engel aus diesen Reihen.
Der sechste Chor ist auch für die Seelen der Menschen verantwortlich. Sie sollen die Balance zwischen Gut und Böse halten und werden daher auch oft als Seelenführer bezeichnet.

DIE UNTERE TRIADE
Gottes Hände

Der siebte Chor: Die Fürstentümer
Die Menschen und ihre Städte stehen unter dem Schutz dieses Chores. Heute zählt auch die Religion und das materielle Universum dazu. Einer der höchsten Engel ist Anael (oder Barakiel), als einer der sieben Schöpfungsengel.

Der achte Chor: Die Erzengel
Die Erzengel, auch bekannt als „Göttliche Kohorte“ sind die ersten Engel bei den Menschen sowie die ersten Engel bei Gott. Ihnen fällt somit die Botenrolle zu, um den Menschen göttliche Offenbarungen mitzuteilen. Sie sind ebenfalls die Befehlshaber der himmlischen Legionen.
Nicht klar definiert ist, wie viele Erzengel es gibt und wer alles dazu zählt.

Der neunte Chor: Die Malach
Die Malach sind das himmlische Fußvolk. Einfach als Engel bezeichnet, kennt man sie auch als Angelos, Scharen oder Erscheinung [Daniel 10,7] sowie als Geister [Offenbarung d. Joh. 1,4].
Sie sind keine Licht- oder Geistwesen sondern materielle Wesen.
Die katholische Kirche sieht heute allerdings alle Engel als immateriell an.

Der zehnte Chor: Die Grigori
Die Kirche stellt Engel als geschlechtslos dar. Die Grigori waren Engel mit einem männlichen Geschlecht. Diese Engel „nahmen zu Weibern, welche sie wollten“ [Genesis 6,1]. Mit der Sintflut löschte Gott diesen Chor aus.
Die Grigori werden im AT auch als „benej ha´elohim“ [Söhne Gottes) bezeichnet. Sie waren dem Menschen am ähnlichsten und sie waren auch die ersten Engel, die sich Satanel anschlossen.
Sie vergnügten sich nicht nur mit den Menschenfrauen und zeugten Nachkommen, sondern weihten die Frauen auch in die himmlischen Geheimnisse der Mathematik, Astronomie, Technik und Kultur ein.

Die Nephilim
Sie waren die Kinder aus der Verbindung von Grigori und Menschenfrauen. „Nefil“ bedeutet im Hebräischen soviel wie „Missgeburt“.
Die Nephilim waren gewalttätige und riesige Männer, die die Menschen terrorisierten, versklavten und auch aßen. Die Sintflut tötete den Großteil der Nephilim. Die Überlebenden sollen sich in die Hölle gerettet haben.

Quelle: Flora Macallan “Engel”

Opus Angelorum

Gabriele Bitterlich (1896 – 1978), die als Vierjährige einen Schutzengel gesehen haben will, gilt als „Mutter“ des Engelwerks. Besser bekannt unter dem Namen Schutzengelbruderschaft oder Opus Angelorum. Gegründet wurde das „Werk der hl. Engel“ 1949 von einer Gruppe von Priestern und Theologiestudenten in Innsbruck.
Es ist eine sektenartige, integralistische, katholische Vereinigung, die sich die Verbindung von Mensch und Engel zur Aufgabe gemacht hat.
Bitterlich hatte in den letzten dreißig Jahren ihres Lebens so viele Offenbarungen, welche sie niederschrieb, dass es rund 80000 Manuskriptseiten wurden. Darin enthalten sind detaillierte Beschreibungen von Engeln nd Teufeln sowie eine Namensliste von vierhundert Engeln und zweihundert Dämonen.

Die katholische Kirche
Das Engelwerk ist sehr umstritten und die katholischen Glaubenskongregation untersagte 1992 einige zentrale Riten und die Engelsweihen. Dazu dürfen die Offenbarungen und die aufgelisteten Namen der Engel nicht mehr verbreitet werden. Einige Diözesen haben Predigtverbote für Priester des Engelwerks erlassen. Der Sohn der Gründerin, Pater Hansjörg Bitterlich, kritisierte die Entscheidung der Glaubenskongregation und wurde daraufhin abgesetzt und vom Orden exklaustriert.
Erst im Jahre 2000 wurde ein neues Gebet zur Schutzengelweihe genehmigt, welches auch verteilt werden darf.

Die Engelsweihe
Die inzwischen verbotene Schutzengelsweihe vermählte auf mystischer Ebene die Anhänger mit einem Engel. Dazu kam auch eine Sühneweihe in drei Stufen.
Gelobt wurde, „den heiligen Schutzengeln alle Macht über sich zu geben und feierlich an sie zu binden„.

Heute
1976 wurde der „Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz“ wieder ins Leben gerufen. Er gilt heute als offizieller Arm des Opus Angelorum.
Der Orden betreut im Auftrag des Vatikans die ca. 140 Mitglieder in zwölf Niederlassungen.

Quelle: Flora Macallan; „Engel“

Lilith

Lilith, die erste Frau Adams, erschaffen aus Schlamm und Dreck. Ihr hebräischer Name bedeutet soviel wie „Die Nächtliche“.
Sie wollte nicht „unter Adam liegen“ sondern ebenso obenauf. Dieses gilt bei orthodoxen Juden und auch im Islam als verwerflich. Im Koran findet sich dazu: „Verflucht sei der Mann, der die Frau zum Himmel und sich zur Erde macht.
Da sie sich Adam widersetze, gilt sie auch als erste emanzipierte Frau.

In der Bibel gibt es nur einen indirekten Hinweis auf Lilith:
Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib. [Genesis 1,27]
Erst später wurde Eva aus Adams Rippe erschaffen.

Der Lehm, aus dem Lilith erschaffen wurde soll vom Speichel des Engels Samael vergiftet gewesen sein. Sie verließ Adam und schaffte es, den wahren Namen Gottes zu erfahren und forderte so von Gott Flügel für sich. Diese erhielt sie auch. Lilith wurde trotzdem in die Hölle verbannt, wo sie eine der vier Bräute des Satans wurde.
Sie soll dem Satan wunderschöne Dämoninnen geboren haben, die „Lilim“ hießen.
Je mehr dämonische Züge Lilith bekam, desto mehr verschwand ihre Schönheit.
Die Engel Sanvai, Sansanvi und Semangloph sollten Lilith dazu bewegen, wieder zu Adam zurückzukehren. Da sie es ablehnte, erschuf Gott Eva.

In der jüdischen Religion gibt es Legenden über die zehn unheiligen Sephiroth. Lilith soll eine von ihnen gewesen sein.

Kritiker sehen in Lilith den Versuch, die babylonische Göttin Belet-ili in das jüdische Glaubenskonzept zu integrieren.
Ba’alat, die „Heilige Herrin“ der Kanaaniter wurde auch Lillake genannt.
Der hebräische Name Lilith soll aus dem babylonischen Wort „Lilitu“ abgeleitet worden sein, was so viel wie Windgeist bedeutet.

Quelle: Flora Macallan, „Engel“

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